Be- und Entlüftungstechniken


Natürliche Stosslüftung durch Fensteröffnen und -schliessen

Eine nach wie vor sehr beliebte und einfache Methode ist die sogenannte Stosslüftung durch kurzzeitiges Öffnen und schliessen der Fenster. Der Verzicht auf technisch komplexe Klimatisierungstechnik legt mehr Verantwortung in die Hände Mitarbeiter und spart ganz nebenbei Kosten. Deshalb geht auch der Trend wieder in diese Richtung. Leider sind dieser bewährten Methode physikalische Grenzen gesetzt. Für die natürliche Belüftung beträgt die maximal zulässige Raumtiefe 7,50 Meter. Bei grösseren Raumtiefen ist eine natürliche Belüftbarkeit nicht mehr gewährleist.

Induktionsgerätesysteme

Dieses System erfordert hohe Luftgeschwindigkeiten im Kanalnetz und verursacht dadurch relativ hohe Kosten. Man kann diese Art der Be- und Entlüftung inzwischen als überholt betrachten. Denn es erfordert eine gewisse Bodenfreiheit der Möbel. Schrankkombinationen dürfen zum Beispiel nicht im „Wurfbereich“ der Anlage stehen.

Klimabodensysteme

Diese Art der Klimatisierung, die meist geschlossene Fenster voraussetzt, stammt noch aus der Zeit vor Entwicklung der Klimaanlage. Es arbeitet mit einem einfachen variablen Volumenstrom-Zwei-Kanal-System. Heute wird das mit flächiger Luftverteilung arbeitende Prinzip meist nur noch in Versammlungsstätten und Rechenzentren eingesetzt. Die Regelbarkeit und die Layoutmöglichkeiten sind ist im Verhältnis zu modernen Systemen eher eingeschränkt.

Klassische Klimadeckensysteme

Meist handelt es sich hierbei um variable Volumenstrom-Zwei-Kanal-Systeme, gekennzeichnet durch gleichmässige Luftverteilung, geringe Ausblasgeschwindigkeiten und bedingte Regelbarkeit. Eingesetzt wird das Prinzip, das meist geschlossene Fenster voraussetzt, bei speziellen Belüftungsanforderungen, vor allem im Bereich von Sonderflächen – wie zum Beispiel Konferenzbereiche.

Ein Vorteil konventioneller Klimadecken liegt in der Kombinierbarkeit der klimatischen mit akustischen Eigenschaften.

Betonkernaktivierung

Bei der Betonkernaktivierung wird das Klimasystem in die Decke integriert. Damit entfallen anders als bei konventionellen Klimadecken zusätzliche Elemente unterhalb der Rohdecke. Betonkernaktivierungen werden hauptsächlich zur Kühlung von Räumen eingesetzt sie können aber auch so ausgelegt werden, dass sie eine Beheizung der Räume ermöglichen.

Zusätzliche Kälte- und Wärmeerzeuger werden durch die Betonkernaktivierung ersetzt oder können zumindest kleiner dimensioniert werden. Das wichtigste Argument für Betonkernaktivierung ist die Reduktion laufender Betriebskosten.

Um die Decke zu aktivieren, werden beim Bau des Gebäudes Kunststoffrohre oder Rohrregister in den Beton eingebracht. Ihre Dimension variiert je nach der gewünschten Heiz- oder Kühlleistung.

Anders als bei konventionellen Klimadecken ist eine Kombination von klimatischen und akustischen Eigenschaften bei Betonkern aktivierten Decken nicht möglich. Deren Funktion muss daher durch andere Elemente übernommen werden. Beispiele finden Sie im Kapitel Akustik unter Massnahmen gegen akustische Störungen.

Kombinierte Systeme

Hier funktioniert die Belüftung über Quelllüftungssysteme mit geringen Ausblasgeschwindigkeiten und niedrigen Luftwechsel raten (ca. 2,5 fach/h). Gekühlt wird über Kaltwasser gekühlte Deckenelemente (Kernaktivierung). Dieses zeitgemässe Prinzip hat sich im Office als wirtschaftliche, wirkungsvolle und effiziente Lösung bewährt. Flexible Auslegbarkeit, individuelle Regelbarkeit und die Möglichkeit, zu öffnende Fenster einzuplanen, sind weitere Vorteile.



(Quelle buero-forum.de)